Stahlhart

In einem von der deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt will econsteel eine neue Stahlsorte auf den Markt bringen, deren Herstellung 99 Prozent der bisher in der Regel anfallenden Treibhausgase einsparen soll.

Konjunkturbarometer 2018/2019

Erwartungen übertroffen und dennoch mit wachsamen Schritten in die Zukunft: So lässt sich das Stimmungsbild wiedergeben, das unsere jährliche Konjunkturumfrage ermittelt hat. Viele Metallbaubetriebe im deutschsprachigen Raum blicken für metall-markt.net auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Die Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung 2019 fällt nicht ganz so optimistisch aus. Aber: Die Investitionsbereitschaft der Unternehmer ist nach wie vor hoch.

Bei den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen fällt vor allem ins Auge, dass sich die Auftragslage im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt hat. Über 60 Prozent der Metallbaubetriebe verzeichneten hier ein Plus. In der mehr als 20-jährigen Geschichte unseres Konjunkturbarometers ist das schon ein besonders hoher Wert. Und er war nicht unbedingt zu erwarten: Vor Jahresfrist hatten nur knapp 45 Prozent mit einer Steigerung bei den Aufträgen gerechnet (die Prognosen für 2018 werden in den aktuellen Abbildungen nicht wiedergegeben, Anm. d. Red.). Ein gutes Drittel berichtet für das Jahr 2018 von gleichbleibenden Auftragseingängen. 6,5 Prozent beklagten schlechter gefüllte Auftragsbücher als im Jahr 2017.

Druck auf die Preise

Die Metallbauer rechnen allerdings nicht damit, weiter auf dieser ganz hohen Welle zu reiten. Nur ein Drittel geht von einem erneuten Anstieg der Auftragseingänge aus. Die große Mehrheit (56,2 Prozent) gibt sich abwartend und rechnet mit einem ähnlichen Auftragsvolumen wie 2018. Ein Zehntel der Befragten erwartet bei den Auftragseingängen einen Rückgang.

Ein Blick auf unsere Grafiken zeigt, dass sich die Umsätze nach Einschätzung der Befragten ganz ähnlich wie die Auftragseingänge entwickelt haben und auch entwickeln werden. Auch hier gab es im vergangenen Jahr für eine große Anzahl der Betriebe eine Steigerung (62,4 Prozent). 27,2 Prozent verzeichneten keine Veränderung im Vergleich zu 2017 und ein Zehntel ein Minus. Auch, was die Prognose für 2019 betrifft, folgen die Umsätze den Auftragseingängen: 37,4 Prozent erwarten eine Steigerung, fast genau die Hälfte (50,4 Prozent) keine Veränderungen und 12,2 Prozent sinkende Umsätze.

Der Fachverband Metall Nordrhein-Westfalen weist in diesem Zusammenhang schon seit Längerem auf den sich verschärfenden Preiswettbewerb hin. „Fast jedes zweite metallhandwerkliche Unternehmen verspürt einen erhöhten Kostendruck durch steigende Vorlieferantenpreise“, heißt es unter anderem in einer Pressemitteilung.

Problem Fachkräftemangel

Für metall-markt.net schätzen die Metallbaubetriebe auch ihre eigene wirtschaftliche Situation ein. Dass ein Viertel (25,2 Prozent) die Note „Sehr gut“ vergibt, ist eine gute Nachricht. Blickt man auf die Zeitreihe unseres Konjunkturbarometers, zählt dieser Wert zu den absoluten Spitzenreitern.

Erfreulich ist darüber hinaus die Tatsache, dass die Hälfte (49,6 Prozent) eine gute und ein Fünftel (19,7 Prozent) im vergangenen Jahr eine befriedigende Betriebslage verzeichneten. Gar nicht zufrieden sein konnten 5,5 Prozent. Der Blick nach vorne ist vielversprechend: Erneut erwarten Dreiviertel der Befragten eine sehr gute oder gute Betriebslage. Ein knappes Viertel rechnet mit einer befriedigenden wirtschaftlichen Situation im Jahr 2019, und nur 3,2 Prozent blicken wirklich pessimistisch in die Zukunft.

Die gute Entwicklung bei Aufträgen und Umsätzen im Jahr 2018 korreliert nur bedingt mit der des Personalbestands. Die Zahl der Unternehmen, die zusätzliche Mitarbeiter eingestellt haben, reißt nicht nach oben aus und ist „nur“ ähnlich hoch wie in den Jahren davor – sie pendelt um die 25-Prozent-Marke. Die große Mehrheit (57,9 Prozent) nahm keine Veränderungen vor – auch dieses Bild kennen wir aus den Vorjahren. Aber: Deutlich mehr Metallbaubetriebe als prognostiziert strichen im Jahr 2018 Namen von der Lohnliste. 5 Prozent hatten vor Jahresfrist angegeben, den Personalbestand zu verringern. Immerhin 15,9 Prozent mussten dies dann tatsächlich tun. Da sieht das Bild für 2019 erfreulicher aus: Nur 4,8 Prozent der Betriebe gehen von einer Personalreduzierung aus.

Dennoch stellt sich die Frage, ob der bereits spürbare Fachkräftemangel bereits in die Erwartungshaltung der Metallbauunternehmer „eingearbeitet“ ist. Fast Dreiviertel der befragten Unternehmen (73 Prozent) wollen den Personalbestand nicht verändern. Umsichtiges wirtschaftliches Handeln oder Resignation? Experten stellen schon seit Jahren die Frage nach einer ausreichenden Versorgung mit Fachkräften. „Fast vier von fünf Unternehmen kennzeichnen diesen Bereich als zentrales Problem“, weiß auch Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbands Metall Nordrhein-Westfalen. Immerhin plant ein Fünftel der Betriebe eine Aufstockung der Personaldecke.

Neuer Spitzenwert

Einen Aufwärtstrend gibt es nach wie vor bei der Reichweite des Auftragsbestands. Seit Jahren klettert diese Marke nach oben. Mit 10,4 Wochen wurde 2018 ein Höchstwert erreicht. Ein ähnliches Niveau (10,2 Wochen) erwarten die Betriebe auch im Jahr 2019.

Auch die Betriebsauslastung, die sich seit Jahren auf über 90 Prozent bewegt, hat 2018 mit 94,8 Prozent einen Spitzenwert erreicht. Erfreulich: Die Metallbauer rechnen damit, dass das so bleibt (Prognose: 94,3 Prozent).

Einen neuen Spitzenwert haben auch die Investitionen erreicht: Knapp 60.000 Euro haben die Betriebe im vergangenen Jahr durchschnittlich investiert. Das sind fast 20.000 Euro mehr als 2017. Dass Metallbauer ihre Firmen auch weiterhin fit machen wollen, zeigt die Prognose: Rund 75.000 Euro sollen in die Erweiterung der Kapazitäten oder in die Rationalisierung der vorhandenen Produktionsmittel gesteckt werden. Das lässt auf ein doch profundes Vertrauen des Mittelstands in die wirtschaftliche Entwicklung hoffen – auch wenn sich die Mehrheit der Unternehmer für Rationalisierungsinvestitionen entscheidet und mit dem Aufbau zusätzlicher Kapazitäten eher vorsichtig umgeht.

Fertigung, Büro und Fuhrpark

Das Konjunkturbarometer fragt auch ab, für welche Bereiche Geld ausgegeben werden soll. In der Fertigung stehen Anschaffungen für die allgemeine Werkstattausrüstung ganz oben auf der Einkaufsliste (62,5 Prozent). 43 Prozent der Unternehmen möchten in die Schweiß- und Schneidtechnik investieren, gefolgt von Handwerkzeugen, der Sägetechnik und der Automatisierung. Rund 15 Prozent wollen Geld in die Biegetechnik und die Blechbearbeitung stecken, ein gutes Zehntel in die Profilbearbeitung.

Lieblingskind im Fuhrpark ist nach wie vor der Transporter: Über ein Drittel der Befragten plant eine Neuanschaffung. Nicht weiter dahinter liegt der Pkw (23,4 Prozent), gefolgt vom Lkw (10,2 Prozent).

Ein wichtiger Investitionsbereich ist auch die Digitalisierung. Moderne Software und gut ausgestattete Arbeitsplätze sind entscheidend, um das eigene Unternehmen nach vorne zu bringen. Mehr als ein Drittel der Metallbaubetriebe will daher 2019 Geld für Computer und Software ausgeben. Neue oder verbesserte CAD-Systeme planen 16,4 Prozent der Unternehmen ein.

Für den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) entwickelt sich der Konjunkturlauf im Handwerk laut einer Pressemitteilung inzwischen zu einem Konjunkturmarathon. Die unternehmerische Weit- und Umsicht der Metallbauer ist dabei nach wie vor ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine günstige Entwicklung. Sie setzen jetzt – wie auch ihre Handwerkskollegen aus anderen Gewerken – auf Stabilisierung statt Fortsetzung der Wachstumsdynamik, wie es in einer ZDH-Umfrage heißt. Das ist erneut eine gute Nachricht. bk

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