Dynamisch

Mit einem Knopfdruck nahm Reiner Eisenhut, CEO bei tremco illbruck, am 12. April eine neue Produktionsanlage für Dicht- und Klebstoffe in Betrieb, mit der die Produktion verdoppelt und die Qualität weiter verbessert wird. Doch die Forschungsabteilungen im Unternehmen arbeiten schon mit Hochdruck an neuen Produkten für Anwendungen in der Bauwirtschaft

 

In Traunreut steht damit die modernste Produktionsanlage ihrer Art. Sie wurde eigens für dieses Werk geplant, angefertigt und genau in die vorhandene Gebäudestruktur eingepasst. Der hohe Automationsgrad soll die Produktion verdoppeln und eine noch bessere Qualität sicherstellen. Mit einer Investition von 6,5 Millionen Euro hat der amerikanische Mutterkonzern RPM damit die bisher größte Einzelinvestition in Europa getätigt. Für tremco illbruck ist mit der Inbetriebnahme die zweite Phase der Weiterentwicklung seiner deutschen Standorte abgeschlossen. Erst im Dezember war am oberpfälzischen Standort Bodenwöhr eine neue Anlage für imprägnierte Abdichtungsbänder in Betrieb gegangen.

Das Unternehmen ist einer der führenden Hersteller und konzentriert sich vorrangig auf Hybridtechnologie. Bereits 2008 wurde das erste Produkt dieser wegweisenden Technik auf den Markt gebracht. Mittlerweile basiert ein großer Teil des Sortiments auf der Herstellung gesundheitsverträglicher Produkte ganz ohne Isocyanate und Lösemittel.

Ehrgeizige Ziele

„Wachstum entsteht durch Innovation. Die steigende Nachfrage nach unseren Produkten und unsere ehrgeizigen unternehmerischen Ziele fordern eine kontinuierliche Modernisierung der Anlagen sowie den Aufbau neuer Kapazitäten", erläutert Reiner Eisenhut, CEO & Managing Director der tremco illbruck Group GmbH, die umfang­ reichen Investitionen. „Mit dem Ausbau unserer Standorte schaffen wir dafür notwendige Voraussetzungen."

Bislang liefen in Traunreut vier herkömmliche Mischanlagen. Jetzt erfolgte der Startschuss für einen ganz neuen Produktionsprozess. Die neue Anlage kann automatisiert eine Vielzahl verschiedener Grundrezepturen liefern. Erst danach erhalten die Produkte durch einen Katalysator und Farbpigmente ihre endgültigen Eigenschaften. So können auch spezifische Kundenwünsche problemlos erfüllt werden.

Neue Märkte erschließen

Doch nicht nur die Produktion läuft in Traunreut auf Hochtouren: 22 Mitarbeiter forschen in der Traunreuter Entwicklungsabteilung an der Zukunft von Dicht- und Klebstoffen. „Die Herstellung unserer Produkte darf man sich ähnlich wie das Kuchenbacken vorstellen", erklärt Chemiker Sebastian Patzig, Technischer Leiter und Leiter der Qualitätssicherung in Traunreut. Und wie beim fertigen Kuchen liegt das Geheimnis in seiner Zusammensetzung und Verarbeitung. Beste Rohstoffe müssen im exakten Verhältnis, zum richtigen Zeitpunkt, bei passender Temperatur, Feuchtigkeit und Geschwindigkeit vermischt werden. „Das Wichtigste dabei ist, keinerlei Luftfeuchtigkeit an die Grundmasse kommen zu lassen", betont Patzig. Die Forscher haben noch viel vor, denn die Anwendungsbereiche für Klebetechnik sind noch nicht ausgeschöpft. „Vor zehn Jahren war es undenkbar, ein Fenster nur zu kleben. Heute benötigen wir keine Schraubverbindungen mehr“, so Sebastian Patzig.

Doch nicht nur in Traunreut wird geforscht: In vier europaweit vernetzten Technologiezentren werden kontinuierlich neue Produkte entwickelt, getestet und hergestellt. Insgesamt arbeiten mehr als 50 Experten im Bereich der Forschung und Entwicklung unter Leitung von Dr. Michael Futscher.

„Unsere besondere Entwicklungskompetenz besteht darin, Systemlösungen so zu modifizieren, dass sie spezifischen Anforderungen unserer Kunden gerecht werden“. So entstehen in enger Abstimmung mit den Kunden Produkte mit herausragenden Eigenschaften für verbesserte Fertigungsprozesse. Ihr Einsatz schafft einen Technologievorsprung - und sorgt für handfeste Vorteile im Markt. „Je einfacher ein Produkt für den Monteur oder den Verarbeiter zu handhaben ist, desto besser kommt es an."

Gut gerüstet für neue Aufgaben

In Traunreut ist man für Märkte der Zukunft gut vorbereitet gerüstet. In der aufwändig umgebauten Produktionshalle ist der Platz für eine weitere Mischanlage schon vorgesehen. „Gegenwärtig haben wir die Genehmigung für die Herstellung von 10.000 Tonnen Kleb- und Dichtstoffe pro Jahr", erklärt Bernd Schürmann, der Operations-Manager der Zweigniederlassung Traunreut. „Mit der Erweiterung können wir unser Produktionsvolumen verdoppeln. An einem Konzept zur weiteren Optimierung wird bereits gearbeitet. Dann werden wir Schritt für Schritt weitere Produktgruppen auf den Stand der Technik für Anlagen- und Produktionsverfahren umstellen."

 

Vorteile aus zwei Welten

Die innovativen Hybridpolymere überzeugen vor allem durch ihr breites Anwendungsspektrum: Sie kombinieren die guten mechanischen Eigenschaften eines Polyurethans mit den ausgezeichneten Anwendungseigenschaften und dem Reaktionsverhalten eines Silikons. Dadurch fungieren sie als bindendes Element zwischen Materialien, die sich schwer aneinanderfügen lassen - zum Beispiel Glas und Metall oder Beton. So können hochleistungsfähige Klebstoffe wie der Hybrid-Klebstoff SP350 schon heute die Verwendung von Schrauben bei der Montage ersetzen.

Das Klebstoff-Sortiment auf Basis von Hybridpolymerem wird weiter ausgebaut. Neben der Wirtschaftlichkeit und neuen technischen Anforderungen an die Abdichtungen zwischen unterschiedlichen Baustoffen werden Umweltaspekte eine große Rolle für das nachhaltige Bauen spielen. „Mit unseren Produkten stehen wir schon heute in der ersten Reihe. Durch den Ausbau der Hybridtechnologie werden wir auch weiterhin den Anforderung en des Marktes und den Ansprüchen unserer Kunden gerecht werden“, so Dr. Michael Futscher.

 

Kontakt
Tremco illbruck GmbH & Co. KG
Von-der-Wettern-Straße 27
51149 Köln
Tel. +49 (0)2203 57550-0
Fax +49 (0)2203 57550-90
info-de@tremco-illbruck.com
www.tremco-illbruck.de

 

Link zur Veröffentlichung im Heft